Gelungenes Interior Design spiegelt das wider, was den Nutzern wichtig ist. Das gilt auch für Work-Communities. Hier ging es darum, moderne ‚New Work‘ Kultur mit Naturverbundenheit zu verschmelzen. “Hat geklappt!”, finden die 20 internationalen Forscher von Dewpoint Therapeutics. Sie ziehen jetzt in ihre hochspezialisierten Labor- und Büroräume im Bioinnovationszentrum Dresden ein.
Dewpoint fragte uns im Sommer 2019 an, ihre neuen Räume zu gestalten. In einem gemeinsamen Workshop hörten wir jeden einzelnen Mitarbeiter an und arbeiteten gemeinsam intensiv an den Bedürfnissen und Grundlagen für die neuen Arbeits- und Laborräume. Die Wunschliste hatte es in sich:
“Wir wollen konzentriert und effektiv arbeiten.” “Wir wünschen uns eine kommunikative Atmosphäre.” “Wir brauchen viel Licht.” “Wir müssen uns regelmässig virtuell mit den Partnerunternehmen verbinden.”
Vor uns lag eine leere Fläche von 250 qm und eine spannende Herausforderung für unsere STELLWERK Interior Designer.
Wie schaffen wir fließende Abläufe zwischen Labor und Büroarbeitsplätzen? Wie bringen wir die verschiedenen Funktionen: forschen, telefonieren, meetings, Teamarbeit, u.s.w. – auf dieser kleinen Fläche unter?
Ruhige Arbeitsplätze, trotzdem ein offenes Konzept – möglichst viel Licht – wie kann unser Design die Kreativität und die “Good Vibes” des Teams fördern?
Und immer wieder: Die Nähe zur Natur. So entstand die Idee des Urban Gardening als gestalterisches Thema. Holz, transparente Materialien und Licht machen aus einer gesichtslosen Fläche eine maßgeschneiderte Arbeits-Umwelt. Mit Grün an den Wänden, Himmelblau an der Decke und Erdtönen unter den Füßen eröffnen sich Handlungs-Spielräume wie in einem echten Garten. Gleichzeitig erfüllt die neue Arbeitswelt von Dewpoint die zentralen Werte des Unternehmens: Die verschiedenen work spaces bieten maximale Flexibilität und Freiheit für die individuelle Entwicklung der Mitarbeiter. Die Gemeinschaft wird durch fließende Übergänge und mehrere Treffpunkte für Kommunikation und Austausch gestärkt.
Zuerst haben wir den grauen Bestand “gelüftet”: alles, was dem work- und thoughtflow im Weg stehen könnte, wurde entfernt. Übrig geblieben sind vier statisch notwendige Stahlbetonstützen, ein Technikraum und ein Aufzugsschacht – und damit genügend Raum für neue Gedanken.
Das Naturthema findet sich auch in den “Gartenlauben”: Wer sich in einem kleinen Meeting austauschen oder ruhig arbeiten möchte, der wechselt seinen Platz und zieht sich in die Think-Boxen zurück. Sie befinden sich abseits der …
…Arbeitsplätze: Entlang der Fensterfront aufgereiht erlauben sie den weitenden Blick nach draußen. Darüber schweben leichte Regale. Hier ist Platz für Ablage und individuelle Beleuchtung oder die geliebte Pflanze, die die Grünanlage vor dem Fenster im Innenraum fortsetzt.
Im Labor wird “auf Sicht” geforscht, die Reihe der Arbeitsplätze geht hinter der Verglasung weiter. So geht Work Flow trotz vorgeschriebener räumlicher Trennung.
Trotz des geringen Platzes gibt es einen Konferenzraum für 20 Personen. Der Vorhang verbirgt nicht nur die Technik, sondern verbessert auch die Akustik und schützt vor visuellen Ablenkungen vom Brainstormen.
“Good vibes” im Unternehmen wollen gefördert werden: Die Küche, Herzstück der Fläche, ist Ort des Austauschs. Ob Perspektivwechsel in der Lounge-Ecke oder Video-Call mit den Partnern von Übersee auf dem gemütlichen Sofa – so bekommt jede Tätigkeit ihren eigenen Raum. Sprichwörtliches High-Light unseres Gartenthemas ist die Decke: Beleuchtung, Leitungen und Geräte scheinen durch die himmelblaue Steckmetallschicht hindurch. Je nach Blickrichtung erscheint sie flächig oder durchscheinend. Dewpoints New Work Space mit Gartenatmosphäre ist weit mehr als ein Arbeitsplatz: ein echter Handlungs-Spiel-Raum für selbstständige und innovative Mitarbeiter.