Der Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach hat im Stadion Offenbach neues Quartier bezogen. Die verschiedenen Funktionen wie Kundenberatung, Verwaltung sowie Lagerung und Archivierung wurden in einer gemeinsamen Einheit funktional und gestalterisch zusammengebracht. Für die Kunden des ZWO entstand eine einladende Anlaufstelle – für die Mitarbeiter entstand eine zeitgemäße und flexible Arbeitswelt.
Der ZWO versorgt ein beachtliches Einzugsgebiet in und um Offenbach mit Trinkwasser und organisiert alle Prozesse rund um Wasserver- und Entsorgung. Der Umzug des Kundenzentrums und der Verwaltungsräume in ein neues gemeinsames Quartier bot ein besonderes Potential für die Neuentwicklung der Arbeitswelt des ZWO. Nicht nur die besonderen Räume im Stadion, sondern auch die herausfordernden funktionalen Anforderungen machten den Reiz des Projektes aus. Ausgangspunkt für die Neugestaltung war eine Rohbaufläche von ca. 500m2 im Stadion Offenbach.
Der Geschäftsleitung war es zu verdanken, dass Funktion und Gestaltung von Anfang an eine besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die hohen Ansprüche an Arbeits- und Wasserqualität sollten auch Ausdruck in der Gestaltung der Arbeitsräume des ZWO wiederfinden. Eine Aufteilung in dienende Funktions- und offene Arbeits- / Kommunikationsbereiche ermöglichte einen sinnvollen Umgang mit der großen Tiefe des Gebäudes und die einseitige Orientierung zur Innenseite des Stadion. Hier waren Öffnungen zum Ausblick und zur Belichtung nur an wenigen Stellen möglich.
Im Eingangsbereich befindet sich der Empfangstresen mit einer wellenartig gestalteten Lamellenrückwand als Referenz zum Wasser. Hier befinden sich auch unmittelbar die Beratungsräume für Kundengespräche und die Sanitärräume. Weiter hinten weitet sich die Fläche zu den Arbeitsbereichen. In der Funktionsspange befinden sich der Konferenzraum, das Bistro und verschiedene Archivräume.
Um den Ansprüchen an eine zukunftsfähige Arbeitsumgebung gerecht zu werden, entschied sich die Geschäftsleitung für eine flexible und offene Anordnung der Arbeitsbereiche. Es wurden Arbeitsgruppen definiert, die zu einzelnen „Inseln“ zusammengefasst wurden. Wichtig war dabei, einen informellen Austausch jederzeit zu ermöglichen und ein Gefühl der Zusammengehörigkeit durch einen gemeinsamen großen Raum erlebbar zu machen.
Die Leitungsbüros zonieren als eingestellte, transparente Körper die große Fläche und verorten die Leitung buchstäblich inmitten der Mitarbeiter. Im Rücken der Leitungsbüros ermöglichen frei stehende Stehtische informellen Austausch und kurze Besprechungen zwischen den Mitarbeitern. Durch das offene Raum- und Kommunkationskonzept wird die Zusammenarbeit dynamischer – Bewegung und Abwechslung ist ein gewünschter Effekt. Verschiedene Sitzmöglichkeiten an den Enden des langen Raumes ermöglichen ungestörtes Telefonieren oder Gespräche in Pausen.
Das Thema Akustik spielt eine wichtige Rolle im Projekt. Es gibt Mitarbeiter die mehr telefonieren als Andere – trotzdem wünschte sich der Auftraggeber den offenen Charakter der Räume. So war es von entscheidender Bedeutung, möglichst viele Oberflächen akustisch wirksam auszubilden und diese gestalterisch einzubinden. Die komplette Decke wurde mit unterschiedlich gefärbten Akustiklamellen versehen. Diese betonen die Geometrie des Raumes und wirken einer übermäßigen Schallausbreitung entgegen. Die halbhohen Raumtrennwände der Arbeitsinseln sind perforiert und akustisch wirksam – ebenso die aufgesetzten textilbespannten Aufsätze. Alle Glastrennwände wurden mit erhöhten Schallschutzeigenschaften ausgewählt und entsprechend eingebaut.